Zukunftssicher durch Lernen: Warum Upskilling und Reskilling für Unternehmen unverzichtbar sind

Mareike Kaufmann
11. Dezember 2025
Upskilling und Reskilling

Schnell auf Veränderungen zu reagieren, ist in der heutigen Arbeitswelt durch neue Technologien, sich ständig entwickelnde Erwartungen der Kundschaft, digitale Geschäftsmodelle usw. so wichtig wie nie. Zeitgleich bedeutet diese Schnelllebigkeit der Arbeitswelt, dass es schwierig wird, rechtzeitig geeignete Fachkräfte zu finden und diese schließlich auch zu halten und an das Unternehmen zu binden. Eine strategische Personalentwicklung wird also immer wichtiger und in diesem Zuge auch das Up- und Reskilling.

Doch was genau versteckt sich hinter diesen Begriffen? Welche Vorteile hat ein Unternehmen davon? Wie lässt es sich am besten umsetzen und worauf muss unbedingt geachtet werden?

Inhalt:

  1. Was bedeutet Upskilling und Reskilling?
  2. Warum sich der Blick auf Upskilling und Reskilling lohnt
  3. Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Upskilling- und Reskilling-Strategie
  4. Typische Fehler und wie sie vermieden werden können
  5. Zusammenfassung

Was bedeutet Upskilling und Reskilling?

Unter dem Begriff des Upskillings wird eine gezielte Weiterentwicklung bestehender Kompetenzen von Arbeitskräften verstanden. Das vorhandene Wissen soll vertieft und erweitert werden, um so neuen Anforderungen im Arbeitsleben gerecht zu werden.

Das Reskilling hingegen bezeichnet das Erlernen völlig neuer Fähigkeiten, um veränderte oder gänzlich andere Rollen im Unternehmen übernehmen zu können. Es ist vor allem dann relevant, wenn bisherige Tätigkeiten und Aufgaben, beispielsweise durch die voranschreitende Digitalisierung, an Bedeutung verlieren.

Trotz dieser leichten Bedeutungsunterschiede verfolgen beide Ansätze das Ziel, vorhandene Arbeitskräfte für zukünftige Anforderungen zu schulen und damit das Unternehmen wettbewerbsfähig zu halten.

Warum sich der Blick auf Upskilling und Reskilling lohnt

Die strategische Förderung der Mitarbeitenden ist mehr als nur ein reines Weiterbildungsangebot. Es ist eine Investition in die Zukunft des Unternehmens. Konkret lassen sich dabei jedoch die folgenden Punkte benennen.

Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit

Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden kontinuierlich schulen und weiterbilden, können flexibler auf kurzfristig eintretende Veränderungen reagieren. Das schafft einen enormen Vorteil gegenüber konkurrierenden Unternehmen, die nicht in das Re- und Upskilling investieren und so erst nach neuen Fachkräften suchen müssen.

Motivation und Bindung der Mitarbeitenden

Durch die Investition in die Weiterentwicklung der Mitarbeitenden wird Vertrauen signalisiert und Wertschätzung ausgedrückt. Weiterbildungsmöglichkeiten zählen darüber hinaus weithin als die stärksten Treiber für eine langfristige Bindung und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden.

Kosteneffizienz

Vorhandene Mitarbeitende weiterzuentwickeln und zu fördern, bedeutet eine große Kostenersparnis. Nutzt man die bereits vorhandenen Potenziale, statt neue Fachkräfte zu suchen, spart man Zeit und Geld. Denn neue Arbeitnehmende einzuarbeiten ist aufwendig und teuer.

Stärkung der Arbeitgebendenmarke

Die Außenwirkung spielt eine zentrale Rolle. Setzt ein Unternehmen auf Lernförderung statt auf Neubesetzung, gilt es als ein attraktiver Arbeitsort. Die persönliche Weiterentwicklung wird für Arbeitnehmende immer wichtiger, also gewinnt ein Unternehmen sofort an Attraktivität, wenn entsprechende Weiterbildungsmöglichkeiten als selbstverständlich gelten.

Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Upskilling- und Reskilling-Strategie

Es braucht mehr als nur reine Schulungsangebote, damit eine Up- und Reskilling-Strategie Früchte trägt. Es braucht die Verbindung von Unternehmenszielen mit den individuellen Bedürfnissen der Mitarbeitenden. Einige Dinge dürfen für die erfolgreiche Umsetzung unter keinen Umständen fehlen.

Bedarfsanalyse und Zieldefinition

Von der HR und den Führungskräften muss klar definiert sein, welche Kompetenzen und Fähigkeiten aktuell vorhanden sind und welche in naher und ferner Zukunft gebraucht werden. Diese Analysen können durch Kompetenzmodelle, Gespräche mit den Mitarbeitenden oder Skill-Assessments durchgeführt werden. Damit lassen sich konkrete Lernziele für das Unternehmen und die individuellen Bedürfnisse der Einzelnen definieren.

Individuelle Lernpläne

Lernstile sind genauso individuell wie die Mitarbeitenden. Deshalb muss darauf geachtet werden, diese unterschiedlichen Stile auch angemessen zu bedienen und kein One-Size-Fits-All-Modell zu etablieren. Einen Einblick in verschiedene Arten zu lernen haben wir bereits in unserem Beitrag zum Micro- vs. Deeplearning behandelt.

Integration in den Arbeitsalltag

Das Lernen muss unbedingt während der Arbeitszeit stattfinden und sollte nicht zu einer "Freizeitbeschäftigung" werden, da so schnell die Motivation verloren geht. Deshalb sollte eher auf kurze Lerneinheiten gesetzt werden, die sich leicht integrieren lassen, wie Mentoring-Programme oder Lerncommunities.

Unterstützung durch Führungskräfte

Führungskräfte sollten auch beim Lernen als Vorbilder fungieren und deshalb ebenfalls aktiv an der Weiterbildung teilhaben sowie Lernbereitschaft zeigen. Eine offene Fehlerkultur und ein offener Wissenstransfer fördern dabei enorm, dass Lernen im Unternehmen zur Selbstverständlichkeit wird.

Erfolgsmessung und kontinuierliche Verbesserungen

Es muss unbedingt regelmäßig überprüft werden, ob die gesteckten Ziele auch tatsächlich erreicht wurden. Auch die Effekte auf die Leistung, Zufriedenheit oder Fluktuation sollten unbedingt ausgewertet werden, um entsprechende Anpassungen vorzunehmen, sollte dies erforderlich sein.

Typische Fehler und wie sie vermieden werden können

Meist scheitern Weiterbildungsmaßnahmen daran, dass sie zu allgemein und zu wenig praxisorientiert sind. Häufig besteht auch keine klare Verbindung zu den Unternehmenszielen. Eine fehlende Kommunikation kann also schnell ein Problem werden, wenn Schulungen zwar angeordnet werden, für die Mitarbeitenden jedoch kein Kontext ersichtlich ist, wofür diese speziellen Weiterbildungen im Endeffekt notwendig sind.

Auch werden Weiterbildungsmaßnahmen oft als eine einmalige Lerngelegenheit angesehen. Stattdessen sollte aber ein kontinuierliches Lernen gefördert werden, es also zu einem fortlaufenden Prozess gemacht werden. Dabei ist es jedoch wichtig, eine Überforderung der Mitarbeitenden zu verhindern. Das bedeutet, dass nicht zu viele neue Schulungen gemacht werden sollten, die eine Flut an Inhalten und Informationen mit sich bringen.

Entscheidend sind also kleinere Schritte und gut erreichbare Ziele. So können Unternehmen deutlich schneller und auch nachhaltiger Erfolge feststellen.

Zusammenfassung

Berufsbilder verändern sich ständig, das Wissen der Mitarbeitenden muss stetig wachsen. Da fehlt schnell die Zeit, sich immer wieder neue Fachkräfte mit entsprechenden Qualifikationen zu suchen. Es kostet eben nicht nur die besagte Zeit, sondern auch enorm viel Geld. Stattdessen sollten vorhandene Mitarbeitende weiterentwickelt und gefördert werden, damit diese sich bestmöglich an die sich schnell verändernden Bedingungen anpassen können. Das bietet enorm viele Vorteile. So wird nicht nur die Arbeitgebendenmarke gestärkt, auch die Zufriedenheit der Mitarbeitenden wird erhöht und ihre Bindung an das Unternehmen ebenso.

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