Mitarbeitendenbindung trifft Klimaschutz: Green Benefits für Ihr Unternehmen

Mareike Kaufmann
7. August 2025
Green Benefits

Ein zentrales Element moderner Unternehmensführung ist die Nachhaltigkeit. Sie ist ein Teil der gesellschaftlichen Verantwortung, so fördert ein nachhaltiges Engagement nicht nur das Vertrauen der Kundschaft, Investierenden und Mitarbeitenden. Die Einhaltung von Klimazielen steigert darüber hinaus auch den Unternehmenswert. Deshalb lohnt sich in jedem Fall ein Blick auf die Green Benefits. Unter Green Benefits versteht man betriebliche Zusatzleistungen zur Förderung und Unterstützung nachhaltiger Verhaltensweisen von Mitarbeitenden. Dazu zählen beispielsweise Zuschüsse für umweltfreundliche Mobilität. Das Ziel der Green Benefits: Das Umweltbewusstsein soll gestärkt und nachhaltiger konsumiert werden. All das fördert die CO2-Reduktion.

Green Benefits machen ein Unternehmen attraktiver für umweltbewusste Arbeitnehmende, sie stärken die Identifikation der Mitarbeitenden mit dem Unternehmen und steigern die Loyalität. Dadurch entstehen zahlreiche positive Auswirkungen auf die Zufriedenheit, Motivation und die langfristige Bindung der Arbeitskräfte an das Unternehmen. Welche Aspekte genau zu den Green Benefits zählen, warum sie ein wichtiges HR-Tool sind, was es steuerlich und rechtlich zu beachten gilt und wie Sie Green Benefits am besten in Ihrem Unternehmen einführen, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

Inhalt:

  1. Beispiele für Green Benefits
  2. Warum Green Benefits ein wichtiges HR-Tool sind
  3. Was bei Green Benefits zu beachten ist
  4. Tipps und Best Practices
  5. Rechtliche und steuerliche Aspekte
  6. Zusammenfassung

Beispiele für Green Benefits

Green Benefits sind vielfältig. Es gibt unzählige Möglichkeiten für Unternehmen, sowohl etwas für die Umwelt als auch für die Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu tun. Besonders beliebte Green Benefits zeigen sich als Zuschüsse für eine nachhaltige Mobilität. So kann das Unternehmen beispielsweise Kosten für Leasingangebote für Fahrräder oder ÖPNV-Tickets übernehmen oder unterstützen. Auch eine nachhaltige Verpflegung spielt eine große Rolle. Bio-Produkte in der Kantine oder vegetarische und vegane Angebote sind gern gesehen, am besten in Kooperation mit regionalen Lieferanten.

Besonders beliebt sind außerdem Angebote für eine flexible Arbeitszeitgestaltung. Der Begriff des Homeoffices spielt dabei eine besonders große Rolle. Was es dabei zu beachten gilt und welche Vorteile es sowohl für Unternehmen als auch für Arbeitnehmende bietet, haben wir in dem dazugehörigen Blogbeitrag behandelt. Für die Green Benefits konkret bedeutet das Arbeiten aus dem Homeoffice heraus eine Reduzierung von Pendelwegen und eine Förderung der Work-Life-Balance.

Das Unternehmen kann sich außerdem an Klima- oder Aufforstungsprojekten beteiligen. So wird den Mitarbeitenden eine Möglichkeit geboten, sich aktiv in diesen Projekten einzubringen. Auch über Green Volunteering kann in diesem Zuge nachgedacht werden. Das beinhaltet beispielsweise Freistellungs- oder aber auch bezahlte Tage für Mitarbeitende, die sich bei Umweltprojekten engagieren möchten.

Warum Green Benefits ein wichtiges HR-Tool sind

Wenn sich ein Unternehmen mit Green Benefits auseinandersetzt und diese überlegt anbietet, ergeben sich daraus vielerlei Vorteile. Besonders wirksam sind die Green Benefits in Bezug auf das Employer Branding. Es zeigt, dass Unternehmen zukunftsorientiert und verantwortungsbewusst agieren. Glaubwürdige Maßnahmen für die Nachhaltigkeit stärken ein positives Image sowohl nach innen als auch nach außen. Vor allem auf dem Arbeitsmarkt im Kampf um neue Fachkräfte bieten sich die Green Benefits als Aushängeschild an. Die jüngeren Generationen legen viel Wert auf Umwelt- und Klimaschutz. Auch die Sinnhaftigkeit in ihrem Job darf nicht fehlen. Mehr dazu haben wir in unserem Blogbeitrag zu der Generation Y geschrieben. Nachhaltigkeit sollte nicht als Bonus, sondern als Selbstverständlichkeit gesehen werden.

Green Benefits steigern nicht nur die Motivation der Arbeitnehmenden, auch die Identifikation mit dem Unternehmen wird gestärkt. Sie fördern die persönliche Verbindung mit den Unternehmenszielen und tragen zu dem Gefühl bei, gemeinsam "etwas Gutes" zu tun. Darüber hinaus kann mit Angeboten, besonders zur körperlichen Fitness und gesunden Ernährung, nicht nur das allgemeine Wohlbefinden gesteigert werden, Mitarbeitende fallen so auch bedeutend weniger aus.

Alles in allem zeigen Green Benefits, dass Nachhaltigkeit in Unternehmen nicht nur als eine Marketing-Strategie eingesetzt wird, sondern sich als gelebte Praxis erweist.

Was bei Green Benefits zu beachten ist

Damit die Green Benefits ihre volle Wirkung entfalten, müssen sich einige Aspekte vor Augen geführt werden. Dazu zählt beispielsweise die Kosten-Nutzen-Abwägung. Klar ist, dass zunächst investiert werden muss. Beispielsweise kostet der Verwaltungsaufwand oder die Infrastruktur Geld und auch die Zuschüsse müssen bezahlt werden. Dadurch werden jedoch auch langfristige Einsparungen erzielt, da meist eine geringere Fluktuation folgt und auch Fördermöglichkeiten und steuerliche Vorteile zur Verfügung stehen.

Auch der Kommunikation von Green Benefits innerhalb des Unternehmens sollte besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Sie müssen klar und deutlich kommuniziert werden, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Es muss unbedingt klar sein, was angeboten wird, warum und wie die Mitarbeitenden von diesen Benefits profitieren. Auch sollten Führungskräfte als Vorbilder fungieren und die Green Benefits selbst aktiv nutzen. Allerdings sollte beachtet werden, dass verschiedene Gruppen von Arbeitnehmenden auch ihre eigenen Bedürfnisse mitbringen. Deshalb sollten individuelle Anpassungsmöglichkeiten vorhanden sein. Unterschiedliche Lebenssituationen und Bedürfnisse sollten unbedingt in das Angebot mit einbezogen werden.

Schließlich müssen die eingeführten Maßnahmen auch evaluiert werden. Regelmäßige Erfolgsmessungen sind wichtig, um die Wirkung und die Akzeptanz der Green Benefits zu überprüfen. Mögliche Kennzahlen, an denen man den Erfolg messen kann, könnten zum Beispiel die Nutzungsraten, das Feedback der Mitarbeitenden, die Fluktuation oder die Bewerbungszahlen sein.

Tipps und Best Practices

Bevor die Green Benefits im Unternehmen umgesetzt werden, sollten einige Schritte durchgeführt werden, um einen bestmöglichen Start zu garantieren. An erster Stelle sollte dabei die Bedarfsanalyse stehen. Die Wünsche und Bedürfnisse der Mitarbeitenden müssen immerhin zunächst ermittelt werden. Diese Analyse kann beispielsweise mithilfe von Befragungen erfolgen. Wichtig ist in jedem Fall, den Bedarf regelmäßig zu aktualisieren, da sich Präferenzen jederzeit ändern können.

Auch sollte die Planung und Umsetzung von Green Benefits immer in Zusammenarbeit mit den Führungskräften und dem Betriebsrat stattfinden. Eine frühe Einbindung aller relevanten internen Partnerinnen und Partner erhöht die Umsetzungschancen und die Akzeptanz. Die HR-Abteilung übernimmt dabei eine koordinierende Rolle zwischen Belegschaft, Management und der operativen Umsetzung. Danach können dann Pilotprojekte gestartet werden, in denen kleine, gut überschaubare Green Benefits getestet werden. Hier kann ausprobiert werden, was gut funktioniert und was eventuell keinen großen Anklang findet. Darauf basierend können diese Pilotprojekte dann schrittweise immer weiter ausgebaut und angepasst werden.

Über allem steht jedoch die Kommunikation und die Sichtbarkeit. Green Benefits müssen aktiv und kontinuierlich kommuniziert werden. Dazu zählt auch, dass der Sinn und Nutzen deutlich wird und die Erfolge der Benefits sichtbar gemacht werden. Zur Kommunikation zählt ebenfalls die Evaluation und das Feedback der Mitarbeitenden. Maßnahmen müssen systematisch ausgewertet werden. Dies kann beispielsweise über anonyme Feedbackmöglichkeiten erreicht werden.

Rechtliche und steuerliche Aspekte

Green Benefits sollen sich nicht nur für die Arbeitnehmenden lohnen. Deshalb gibt es steuerlich begünstige Angebote, die den Unternehmen den Einstieg in die Green Benefits erleichtern. Dazu zählen zum Beispiel das Fahrradleasing, Zuschüsse für Tickets des ÖPNVs, E-Auto-Ladestationen am Arbeitsplatz oder gesundheitsfördernde Maßnahmen. Dafür muss auf rechtlicher Ebene jedoch alles genau umgesetzt werden. Hier gilt es, klare vertragliche Regelungen festzuhalten, die Dokumentationspflichten einzuhalten, den Datenschutz zu beachten und Förderprogramme zu überprüfen.

Zusammenfassung

Green Benefits bezeichnen nachhaltige Zusatzleistungen für Mitarbeitende, die Umweltbewusstsein und Mitarbeitendenbindung fördern sollen. Unternehmen können etwa durch Zuschüsse für ÖPNV, Fahrradleasing, Homeoffice-Regelungen oder nachhaltige Verpflegung aktiv zum Klimaschutz beitragen und gleichzeitig ihre Attraktivität als Arbeitgebende steigern. Green Benefits wirken sich positiv auf Motivation, Identifikation und Loyalität der Mitarbeitenden aus und sind damit ein effektives Instrument im Employer Branding. Wichtig ist dabei eine sorgfältige Planung, individuelle Anpassung und regelmäßige Erfolgsmessung der Maßnahmen. Die Kommunikation der Benefits spielt eine zentrale Rolle, ebenso wie die Einbindung von Führungskräften und Mitarbeitenden. Vor der Umsetzung empfiehlt sich eine Bedarfsanalyse und der Start mit Pilotprojekten. Auch die rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen sollten Unternehmen kennen und einhalten, um Green Benefits rechtssicher und effektiv einzusetzen.

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