Das Onboarding gilt als der wichtigste Prozess, um einen guten Grundstein für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dem Unternehmen und den Arbeitnehmenden zu legen. Die Vorteile, die ein gutes Onboarding mit sich bringt, reichen von einer schnell erreichten Produktivität bis hin zu einer längeren Bindung der Mitarbeitenden an das Unternehmen. Nähere Informationen dazu haben wir bereits in unserem Blogartikel zum Thema Onboarding zusammengetragen.
Trotzdem gibt es immer wieder auftretende Fehler, die den Prozess erschweren und negative Auswirkungen für das Unternehmen und die Angestellten haben können. Nachfolgend werden deshalb die 10 größten Probleme beim Onboarding behandelt und wie man diesen vorbeugen kann.
Inhalt:
- Chaotischer erster Arbeitstag
- Unstrukturierter Onboarding-Prozess
- Informationsflut
- Keine Aufmerksamkeit auf die Unternehmenskultur
- Fehlende Feedback-Kultur
- Unklare Verantwortlichkeiten
- Fehlende soziale Integration
- Fehlende Weiterbildungsmöglichkeiten
- One-Size-Fits-All
- Keine abschließende Nachbereitung
- Zusammenfassung
Chaotischer erster Arbeitstag
Der erste Arbeitstag wird häufig dann chaotisch, wenn die ersten organisatorischen Maßnahmen seitens des Unternehmens vernachlässigt wurden. Das resultiert dann in unzureichend eingerichteten Arbeitsplätzen, fehlenden Zugangsdaten oder Unterlagen. Dadurch entsteht ein unprofessioneller erster Eindruck und es symbolisiert obendrein auch noch eine fehlende Wertschätzung der neuen Mitarbeitenden.
Deshalb sollten alle Arbeitsmittel, Zugangsdaten und Unterlagen im besten Fall schon im Vorfeld bereitstehen, damit am ersten Arbeitstag direkt und ohne Komplikationen losgelegt werden kann.
Unstrukturierter Onboarding-Prozess
Ohne einen klaren Plan für den ersten Tag oder die erste Zeit in einem neuen Unternehmen fühlen sich Arbeitnehmende schnell verloren und überfordert. Schnell entsteht so der Eindruck, dass eventuell wichtige Informationen und Unterlagen fehlen.
Deshalb hilft ein detaillierter Onboarding-Plan mit allen wichtigen Informationen zu relevanten Schulungen, ersten Aufgaben und wichtigen To-Do's für die neuen Arbeitnehmenden. So ein Plan dient außerdem als Grundlage für weitere Besprechungen oder Anpassungen.
Informationsflut
Alle verfügbaren Informationen direkt am ersten Tag auf die neuen Mitarbeitenden einprasseln zu lassen, kann schnell zu einer Überforderung führen und die Motivation der neuen Arbeitskräfte erheblich eindämmen.
Deshalb lohnt es sich, Informationen dosiert und nicht alle auf einmal zu geben. Die wichtigsten kommen natürlich zuerst, danach können im Verlauf der ersten Tage weitere Details an die neuen Arbeitnehmenden gegeben werden. Falls Unklarheiten bestehen, können diese immer auch in Feedback-Gesprächen besprochen werden.
Keine Aufmerksamkeit auf die Unternehmenskultur
Neue Mitarbeitende können sich schnell isoliert und allein fühlen, wenn sie nicht aktiv in die bestehende Unternehmenskultur integriert werden.
Deshalb hilft vor allem das Bereitstellen von Ansprechpersonen, direkt von Beginn an Anschluss zu finden. Interessant zu diesem Thema ist auch unser Blogbeitrag über das Buddy-Programm.
Fehlende Feedback-Kultur
Neue Arbeitnehmende können zu Beginn ohne ein ausreichendes Feedback schnell im Dunkeln tappen und es kann sich ein unangenehmes Gefühl des Alleinseins einstellen. Das hat nicht nur Nachteile für die Arbeitskräfte, auch das Unternehmen leidet darunter. Denn unsichere Mitarbeitende fühlen sich unwohl, sind unzufriedener und auch deutlich weniger produktiv.
Deshalb sollten in regelmäßigen Abständen während des Onboarding-Prozesses Feedback-Gespräche stattfinden. Diese sollten zu Beginn noch häufiger angesetzt werden, je mehr Zeit vergeht, desto größer können auch die Abstände dieser Gespräche werden.
Unklare Verantwortlichkeiten
Ein großer Fehler beim Onboarding ist es, wenn neue Arbeitnehmende nicht genau wissen, was von ihnen erwartet wird oder welche Aufgaben von ihnen übernommen werden sollen. Umgekehrt ist das Problem ebenso groß, wenn sich von den bestehenden Mitarbeitenden niemand für die Einarbeitung oder einzelne Aspekte davon verantwortlich fühlt.
Deshalb sollten vom Unternehmen klare Erwartungen und Aufgabenverteilungen formuliert und diese unbedingt auch an die bestehenden und neuen Arbeitnehmenden weitergegeben werden.
Fehlende soziale Integration
Wenn keine Gelegenheiten entstehen, bei denen neue Arbeitnehmende ihre Kolleginnen und Kollegen auch abseits der gängigen Arbeitsthemen kennenlernen können, fühlen sie sich schnell isoliert und allein.
Deshalb sollten auch informelle Treffen, wie ein gemeinsames Mittagessen oder auch andere Teambuilding-Maßnahmen, organisiert werden, um die soziale Integration neuer Mitarbeitender angemessen zu fördern.
Fehlende Weiterbildungsmöglichkeiten
Neue Mitarbeitende sollten nicht einfach ins kalte Wasser geworfen und von ihnen erwartet werden, alle Aufgaben sofort zufriedenstellend lösen zu können.
Stattdessen sollten Schulungen und Weiterbildungen angeboten und durchgeführt werden, die die technischen und inhaltlichen Fähigkeiten der neuen Arbeitnehmenden ausbauen.
One-Size-Fits-All
Auch, wenn ein bestimmtes Onboarding-Programm in der Vergangenheit genau so bereits einmal funktioniert hat, heißt das nicht, dass es ohne weiteres und ohne Veränderung auch für zukünftige neue Mitarbeitende übernommen werden kann. Diese fehlende Flexibilität kann definitiv nicht den individuellen Bedürfnissen neuer Mitarbeitender gerecht werden.
Stattdessen sollten Onboarding-Prozesse für neue Mitarbeitende passend gemacht werden. Das kann zum Beispiel durch Gespräche und den ständigen Austausch zwischen Arbeitgebenden und Mitarbeitenden erfolgen.
Keine abschließende Nachbereitung
Onboarding-Prozesse sollten nicht nach der ersten Woche oder gar nach dem ersten Tag als abgeschlossen betrachtet werden. So bleiben langfristige Probleme häufig unentdeckt und können nicht vernünftig gelöst werden.
Deshalb sollte es unter keinen Umständen mit einem einzigen abschließenden Gespräch getan sein, sondern immer wieder die Möglichkeit zum Austausch zwischen dem Unternehmen und den Arbeitnehmenden gegeben werden, damit Probleme erkannt und gelöst werden können.
Zusammenfassung
Die häufigsten und größten Fehler beim Onboarding entstehen durch eine mangelhafte Organisation seitens der Arbeitgebenden. Deshalb ist es am besten, schon im Vorfeld alles, soweit es geht, zu planen und vorzubereiten, um damit eine gute Struktur zu schaffen. Die Eingliederung und Betreuung der neuen Mitarbeitenden sorgen für einen guten Grundstein in der Zusammenarbeit und lässt ein Gefühl des Willkommenseins entstehen, das die Mitarbeitenden im besten Fall langfristig an das Unternehmen bindet.