Alles in der Arbeitswelt steht heutzutage unter dem Aspekt der Schnelllebigkeit. Deshalb sind Unternehmen nicht mehr als statische Größen zu verstehen, sondern sollten dynamisch gedacht werden. Sie sind ständiger Veränderung ausgesetzt und müssen deshalb jederzeit in der Lage sein, sich an diese Veränderungen anzupassen. Auch die Angestellten sollten dabei nicht aus dem Fokus geraten und immer wieder weitergebildet werden. Das Reboarding bildet dabei einen wichtigen Baustein, um das zu erreichen. Ähnlich wie beim Onboarding auch, soll es Mitarbeitenden das Finden einer Routine erleichtern, damit sie sich in dem Unternehmen wohlfühlen und schnell in ihre Bestformen finden. Der Unterschied zwischen dem On- und Reboarding liegt jedoch darin, dass das Onboarding für neue Mitarbeitende gestaltet ist, die im Unternehmen anfangen zu arbeiten (mehr darüber finden Sie in unserem dazugehörigen Blog), wohingegen das Reboarding als Wiedereingliederungsmaßnahme für Mitarbeitende nach einer längeren Abwesenheit eingesetzt wird.
In diesem Beitrag widmen wir uns nun dem Reboarding und klären, was genau darunter zu verstehen ist und wann es zum Einsatz kommt. Außerdem erläutern wir, warum es so wichtig ist und wie sich ein Reboarding-Prozess besonders effektiv gestalten lässt. Zu guter Letzt schauen wir uns die Herausforderungen an, die damit für ein Unternehmen einhergehen.
Inhalt:
Was versteht man unter Reboarding und wann kommt es zum Einsatz?
Das Reboarding beschreibt die Unterstützung von Mitarbeitenden, die schon länger im Unternehmen tätig sind, jedoch nach längerer Abwesenheit, einem Rollenwechsel innerhalb des Unternehmens oder bei der Übernahme neuer Funktionen Hilfe benötigen. Die Unternehmensstrukturen oder -werte sollen dabei, anders als beim Onboarding, nicht vermittelt werden. Vielmehr sollte gezielt auf Veränderungen und Neuerungen innerhalb des Unternehmens eingegangen werden.
Die Situationen, die ein Reboarding erfordern, sind dabei genauso vielfältig und individuell, wie die Mitarbeitenden selbst. Mögliche Gründe für ein Reboarding sind beispielsweise die Rückkehr aus der Elternzeit oder einer längeren Krankheitsphase, ein interner Rollenwechsel, wie bei einer Beförderung oder Versetzung, Unternehmenszusammenführungen oder generelle Umstrukturierungen des Unternehmens.
Warum ist es wichtig?
Mithilfe eines guten Reboarding-Programms wird vor allem die volle Produktivität der Mitarbeitenden möglichst schnell wiedererlangt. Die begleitete Wiedereingliederungsphase der rückkehrenden Mitarbeitenden verkürzt die Zeit, die sie brauchen, um wieder voll leistungsfähig zu sein, enorm.
Auch die Bindung der Mitarbeitenden an das Unternehmen wird gestärkt. Ähnlich wie beim Onboarding auch drückt die Investition der nötigen Zeit in das erfolgreiche Wiedereingliedern der Arbeitnehmenden Wertschätzung aus. Dadurch entsteht bei den Mitarbeitenden das Gefühl, gebraucht zu werden und maßgeblich zum Unternehmenserfolg beizutragen. Mit diesem Gefühl geht außerdem eine Motivationssteigerung einher. Der Wiedereinstieg nach einer längeren Pause kann zu einem Gefühl der Überforderung führen, da alles ein wenig zu viel wirkt. Mit einem gut strukturierten Reboarding schafft man jedoch Ordnung und ein gutes Arbeits- und Lernumfeld für Mitarbeitende.
Wie lässt sich ein Reboarding-Prozess besonders effektiv gestalten?
Das Reboarding sollte nicht als etwas verstanden werden, das erst mit der Rückkehr der Arbeitnehmenden beginnt. Im Gegenteil. Es beginnt schon, bevor die Mitarbeitenden ihre Auszeit überhaupt antreten. Es sollte nämlich unbedingt vorab besprochen werden, wie das an die Auszeit anschließende Reboarding ablaufen soll. Diese Absprachen mit den Mitarbeitenden sind besonders dazu geeignet, die Motivation hochzuhalten. Ein Mitspracherecht wirkt sich definitiv positiv auf die Motivation und Arbeitsmoral aus, wenn die Arbeitnehmenden in das Unternehmen zurückkehren.
Auch während der Auszeit selbst sollten die Arbeitnehmenden möglichst auf dem Laufenden gehalten werden. Das bedeutet, regelmäßige Updates über Veränderungen innerhalb des Unternehmens zu geben. Das bedeutet, dass der Kontakt zu den Mitarbeitenden auch während der Auszeit gewahrt werden sollte, damit nicht das Gefühl des Vergessenwerdens entsteht. In jedem Fall sollte jedoch die Kontaktaufnahme kurz vor der Rückkehr stattfinden, um letzte Planungen für den ersten Arbeitstag zu erledigen.
Über das Reboarding sollte mit den Mitarbeitenden offen nach deren Rückkehr kommuniziert werden. Das nimmt den Arbeitnehmenden die Scheu vor Veränderungen und sorgt dafür, dass sie offener und entspannter mit ihnen umgehen können. Direkt zu Beginn des Reboardings sollten die wichtigsten Veränderungen im Unternehmen angesprochen werden, damit die Mitarbeitenden einen Überblick darüber bekommen können, was sie zu lernen haben. Dabei ist die offene Kommunikation besonders wichtig, aber auch das Gewähren von ausreichend Zeit für das Erlernen neuer Methoden oder Fähigkeiten, damit sich die Mitarbeitenden nicht überfordert fühlen.
Das wichtigste bei einem erfolgreichen Reboarding-Programm bleibt jedoch, dass die Mitarbeitenden zu jeder Zeit die Möglichkeit haben, Rückfragen zu stellen. Es sollte klar sein, wer die wichtigsten Ansprechpersonen sind, damit die Scheu, Fragen zu stellen, weitestgehend umgangen werden kann.
Herausforderungen für das Unternehmen
Es gibt einige Faktoren, die ein erfolgreiches Reboarding-Programm für Unternehmen erschweren können. Ein zentraler Punkt dabei ist Remote-Work. Vor allem durch die Corona-Pandemie bedingte Veränderungen von Arbeitsmodellen erschweren es für Unternehmen, Onboarding- oder Reboarding-Prozesse einheitlich zu gestalten. Wichtig ist jedoch, dass auch für Mitarbeitende im Homeoffice Möglichkeiten für ein Reboarding geschaffen werden und diese nicht allein gelassen werden, nur weil sie nicht vor Ort im Büro arbeiten.
Auch eine mögliche Überforderung der Mitarbeitenden durch eine Informationsflut kann schnell passieren. Es sollte also nicht versucht werden, alles auf einmal zu erklären, sondern sich damit Zeit gelassen werden. Zumal die einzelnen Mitarbeitenden ihre eigenen Bedürfnisse und ihr eigenes Lerntempo haben. Auf individuelle Anpassungsmöglichkeiten im Reboarding-Prozess sollte also unbedingt geachtet werden.
Zusammenfassung
Das Reboarding ist ein notwendiger Prozess für Unternehmen und Mitarbeitende, um immer auf dem neusten Stand der Entwicklung sein zu können. Damit sich die Arbeitnehmenden möglichst schnell und angenehm nach einer längeren Abwesenheit oder nach Umstrukturierungen innerhalb des Unternehmens wieder in ihren Job einfinden können, ist ein gut durchdachtes Reboarding-Programm notwendig. Dabei sollte möglichst frühzeitig mit der Planung begonnen werden, damit den Mitarbeitenden genug Zeit gegeben werden kann, sich an die neuen Umstände zu gewöhnen. Auch auf die individuellen Bedürfnisse der Arbeitnehmenden sowie auf Homeoffice-Tätigkeiten sollte Rücksicht genommen werden, damit sich die Mitarbeitenden geschätzt und wohlfühlen. Bei einem guten Reboarding gilt es, Gefühle der Überforderung und des Unwohlseins bei den Arbeitnehmenden zu vermeiden, damit diese möglichst schnell und motiviert zu ihrer alten Leistungsfähigkeit zurückfinden.